Schon als 13-jähriger Schüler in einem Internat habe ich meine Liebe zur Photographie entdeckt. Meine ersten Photos (in Schwarz-Weiß) entstanden mit einer Minolta SR-T 100 b - einer Dauerleihgabe meines Onkels. Ganze Wochenenden verbrachte ich in der Dunkelkammer und erstellte Abzüge bis zum Format 40 x 50 cm.

Das Geld für Filme, Chemie und Photopapier verdiente ich mir mit Photos, die ich von Mitschülern gemacht habe. Hinzu kamen ein paar Jahre freie Mitarbeit bei einer Lokalzeitung (Photos und Texte).

Nach dem Abitur in Norddeutschland wollte ich eine Lehre zum Photographen machen, doch der Inhaber eines großen Photostudios in Bremen hielt mich davon ab. Er lobte zwar mein Talent und auch meine Leidenschaft, stellte mir dann aber eine wichtige Frage: Ist Ihnen klar, dass Sie als Photograph die Wünsche Ihrer Auftraggeber erfüllen müssen? Eine Woche später gab ich den Berufswunsch auf und schrieb mich an der Universität Hannover für Germanistik und Soziologie ein.

Rückblickend war dies die richtige Entscheidung: Im Anschluss an das Examen (M.A.) wurde ich nach einem Volontariat zunächst Redakteur bei einer Tageszeitung und wechselte fünf Jahre später in die Unternehmenskommunikation einer Bank. Seitdem habe ich zwar den Arbeitgeber zweimal gewechselt, bin aber meiner Tätigkeit und der Branche treu geblieben.

Sowohl im Journalismus als auch in der Unternehmenskommunikation konnte und kann ich auch photographieren. Bezahlt werde ich nur indirekt dafür, habe zugleich aber auch die Wahl, ob ich die Photos selbst machen möchte (manches kann ich ja auch nicht) oder ein Profi eingesetzt wird. Und in meiner Freizeit darf ich photographieren, was, wann und wie ich will.